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sophieandrae

GESUNDHEIT AUSSER KONTROLLE & was jetzt zählt!

Die letzten Monate waren raff und haben mir noch einmal gezeigt, wie gefährlich es werden kann, wenn du deine körperlichen Hilfesignale nicht wahrnimmst.


Die Folge: Ein überaus geschwächtes Immunsystem und ein "Epstein Barr Virus" als Folge - welcher mich dazu zwingt, mein Leben nun etwas auf den Kopf zu stellen.


Um es kurz zu fassen: Nach wochenlangem krank sein, starken Fierbschüben, Verschlechterung meines Zustandes durch falscher Diagnose meiner Hausärztin und anschließendem 2-tägigem Krankenhausaufenthalt - wurde bei mir das "Pfeiffersche Drüsenfieber" festgestellt. Meine Leberwerte waren extrem erhöht und dadurch meine Milz vergrößert, was durch falsche oder zu viel Bewegung sehr gefährlich für mich hätte werden können. Ich hatte durch die vorerst falsche Behandlung mit Antibiotika, am ganzen Körper den schlimmsten Ausschlag, der sich von Tag für Tag immer mehr ausbreitete und stärker wurde. Im Krankenhaus war ich so geschwächt, dass ich teilweise auch Todesangst hatte und bei meiner Diagnose erstmal gar nichts verstanden hatte.





Was war das für ein Virus? Warum hat sich meine Milz so vergrößert? Was wäre passiert wenn ich nicht wegen dem Ausschlag ins Krankenhaus gegangen wäre? Hätte meine Milz reißen können? Ist der Ausschlag gefährlich? 6 Wochen keine Bewegung? Warum? Kein Stress zu dieser Zeit? Warum? Was kann ich tun, dass es mir bald besser geht? Bleibe ich wirklich 6 Wochen so schwach?


Ich hatte so unglaublich viele Fragen. Ich hatte noch nie davon gehört und ich hatte keine Ahnung warum ich im Krankenhaus war. Weil meine Milz erhöht war? Wegen dem Virus oder wegen dem Ausschlag? Nach Hause durfte ich auch nur, weil ich darum flehte, nach Hause zu meiner kleinen Tochter zu dürfen. Sie ist ein Jahr alt und sie versteht genauso wenig wie ich zu dem Zeitpunkt.

Klar wäre es im Nachhinein gesehen für mich viel besser gewesen im Krankenhaus zu bleiben. Ich war extrem geschwächt und sehr krank und dort hatte ich keine Verpflichtungen oder irgendeinen Druck aufstehen zu müssen. Es wäre auch 10-mal sicherer für den Schutz meiner Milz gewesen. Aber meine kleine Tochter tagelang oder wochenlang nicht zu sehen, war für mich nicht vorstellbar! Doch die Ärzte vertrauten mir, meinten ich seie sehr reflektiert und haben mich schlussendlich, dennoch, mit sehr viel Unwissen meiner Seite, nach Hause entlassen.


An mir (und meinen Mann) lag es jetzt, für die nächsten Wochen extrem vorsichtig zu sein. Mit Kind - absolut nicht einfach und fast unmöglich.





Doch was ist dieser "Epstein Barr Virus"? Woher kommt er und wie gefährlich ist er?

Ich habe lange überlegt ob ich darüber schreiben soll. Ob es irgendjemanden interessiert. Doch durch einen unglaublichen Austausch mit anderen Betroffenen merkte ich erst, wie verbreitet aber noch unbekannt dieser Virus (auch bei Ärzt*innen) ist, aber wie schlimm dieser Virus für einen werden kann, wenn er unentdeckt bleibt, wenn er chronisch wird und dein Leben schwerst beeinflusst.


Dieser "Epstein Barr Virus"


"Sehr viele Menschen tragen das Epstein Barr Virus in sich. Es heißt 95 Prozent der Bevölkerung. Symptome entwickeln jedoch die wenigsten, da das Immunsystem der meisten Menschen das Virus gut unter Kontrolle halten kann.


In manchen Fällen aber kommt es zum Pfeifferschen Drüsenfieber, was auch Jahre oder Jahrzehnte nach der eigentlichen Ansteckung geschehen kann, etwas wenn das Immunsystem gerade geschwächt ist und der Mensch aus welchen Gründen auch immer überlastet ist."

ARTIKEL:


Mehr über EBV könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.


Mich hat dieses "Pfeiffersche Drüsenfieber" ziemlich stark getroffen. Sagen wir es so: Es ist ausgebrochen.

Heute bin ich mir sicher, dass ich leider von einem chronischen EBV betroffen bin. Denn schon lange vor dem Ausbruch des Drüsenfiebers, kämpfte ich mit abnormalen Müdigkeits- und Schwächeanfällen. Bei jeder noch so kleinen Form von Stress gelang mein Körper in einen Ausnahmezustand und war nicht mehr fähig, diesen zu regulieren, bis es zum Komplettzusammenbruch meines Immunsystems kam.

Heute, viele Wochen nach dem Virus, bin ich weiterhin "arebeitsunfähig". Mein Körper ist dermaßen geschwächt, dass selbst ein 15 Minuten Spaziergang mich überaus erschöpft, von dem Hinterherlaufen meiner Tochter ganz zu schweigen. Doch noch viel schlimmer: Gelange ich in irgendeine Art von Stress oder Zeitdruck (welches mit Kind durchaus öfters am Tag möglich ist) fällt mein Körper zusammen und ich muss den restlichen Nachmittag/Abend mit Liegen und Ausruhen verbringen.


Vielleicht hört sich das für den ein oder anderen nicht so schlimm an und an "ausruhen" ist doch nichts schlechtes dran oder? Grundsätzlich nicht, aber wenn man dauerhaft durch seinen Körper dadurch gezwungen wird, obwohl man andere Pläne hatte, obwohl einem das Kind gerade braucht, obwohl man gerade einfach nur etwas erledigen wollte - dann kann dieses "ausruhen müssen" an die Grenzen gehen und richtig verzweifeln. Ganz zu schweigen von dem, dass ich meinem Beruf als Tänzerin und Trainerin sowie meinem absoluten Ausgleich dem Tanzen, für eine Weile nicht nachgehen kann.


Ih merkt - ich bin frustriert. Ich bin mental erschöpft und hinterfrage natürlich, warum es soweit kommen musste. Bin ich schuld? Kann ich überhaupt daran Schuld haben. Habe ich mir zu viel vorgenommen? Habe ich mir zu wenig Pausen gegönnt? Will ich zu viel? Wird es je wieder besser? Wie schaffe ich es weniger Stress in meinem Leben zu haben oder besser darauf zu reagieren? Muss ich meine ganzes Leben ändern, meinen Lifestyle? Und wie soll ich das schaffen?


All diese Fragen schwirren Tag für Tag in meinem Kopf herum. Meine Sensibilität schreit und mein Immunsystem anscheinend auch.


Das schwierige and diesem Virus ist, dass sich Hausärzte kaum damit auskennen, dass du keine Hilfe bekommst, weil dieser Virus zu wenig erforscht ist und kaum bekannt. Du wirst plötzlich zu deiner eigenen Medizinerin und verbringst Wochen, Monate damit, alles was geht über diesen Virus herauszufinden und wie du dir selbst helfen könntest. Meine Ärztin hatte keinen Schimmer, dass dieser Virus chronisch sein kann und ganz viele Menschen von einem chronischen EBV betroffen sind. Wie soll das denn weiter gehen. Ich musste meiner Ärztin erläutern welche weiteren Untersuchen ich gerne hätte, welche Hilfe ich jetzt brauche.


Es ist einfach mehr als frustrierend. Frustrierend war auch das Ergebnis meines Blutbildes. Alle möglichen Werte waren entweder zu hoch oder zu niedrig. Und das trotz ausgewogener Ernährung und gewissenhafter supplementierung einiger Nahrungsergänzungsmittel. Meine Leberwerte weiterhin erhöht.


Doch wisst ihr was alles andere als frustrierend war? Der Austausch mit euch und vor allem mit Betroffenen. Denn das war die einzige Hilfe die mir tatsächlich geholfen hat - welches mir wieder zeigt: DARÜBER REDEN HILFT. Ihr seit niemals alleine, da sind andere, denen es genauso schlecht geht, die auch davon betroffen sind, die sich auch irgendwie durchboxen und die bereit sind zu helfen!

Doch so sehr ich auch darüber kommunizieren, darüber offen rede - besser wird es natürlich erst wenn ich es selbst auch in die Hand nehme, etwas zu ändern. Es gibt Ärzt*innen die darauf spezialisiert sind, die sich damit auskennen und dir mit einer gerechten Behandlung helfen können. Doch diese Behandlungen sind teuer und für mich, für uns als Kleinfamilie gerade unleistbar. Doch ich weiß, dass ICH etwas daran ändern kann.


EBV trifft Menschen, meistens nach langen stressigen Perioden, Menschen die sehr lange, stressige Phasen durchmachen und somit ihr Immunsystem, ihre Stressregulation (unbewusst) schwächen. Chronischer Stress hat ja bekanntlich viele negative Auswirkungen auf dein Immunsystem.

Ich gehöre zu diesen Menschen. Ich hatte über die Jahre und vor allem die letzten zwei Jahre, kaum Pause von "einfach zu viel" und ja, nennen wir es auch "traumatischen" und sehr herausfordernden Erlebnissen.

So sehr ich mich auch bemühte, ich konnte nicht mehr "runterkommen". Ich war wie eine Maschine, die sich nicht mehr ausbremsen lies und einfach weiterrannte, bis etwas sie stoppte.


Selbst die vielen "Achtsamkeit" Übungen, die ich täglich absolvierte, waren nicht "in der Lage", diesen Form von inneren Stress zu regulieren.


Und jetzt? Jetzt kann ich nicht mehr tun, als zu lernen damit umzugehen und mir Hilfe zu holen. Ich weiß was mich stärkt und ich weiß was ich brauche. An meiner Ernährung & Bewegung gibt es nichts auszusetzen, meine mentale Stärke, die braucht einen kleinen Push. Geht es der Seele gut - geht es dem Körper gut. Ihr wisst, wie sehr ich hinter diesem "Motto" stehe. Doch ich stehe auch dazu, es zuzugeben, wenn man es alleine oft nicht mehr schafft, wenn man Hilfe braucht und das auch okay und absolut wichtig ist.


Vielleicht kämpfst du gerade nicht mit einem ausbremsenden Virus, aber vielleicht kämpfst du mit anderen Dingen und du hast keine Ahnung mehr wie du sie meistern sollst.

Ich hatte Monatelang schlimme Panikattacken, die ein Hilferuf meines Körpers/meiner Seele waren. Ich habe es einfach ignoriert - das war falsch. Aber manchmal steckt man einfach wo drinnen wo man von alleine nicht mehr rauskommt und vielleicht zu weit geht.

Mit was auch immer du gerade kämpfst, mit was auch immer du dich gerade alleine oder verloren fühlst, denk bitte daran: Du bist (damit) nicht alleine und du kannst dir Hilfe holen. Schäme dich nicht darüber zu reden oder jemanden zu sagen, dass du sie/ihn brauchst!


Schau auf dich! Gesundheit ist alles!


Ich nehme euch weiterhin mit, auf meine Reise zur mentalen Gesundheit. Ich bin dankbar für all das, was ich mir bis hier her alleine aufgebaut habe. Ich bin dankbar für jeden Einzelnen von Euch, der meine Beiträge verfolgt, der ab und zu mal eine Nachricht hinterlässt oder über seine/ihre Erfahrung schreibt.

Wir sind eine tolle Community, hier ist Raum für jede/n. Also:


"Be kind to your mind!" - Lottie Murphy








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