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Schwangerschaftsupdate 2 – Wenn du plötzlich zur Zielscheibe wirst!

Teil 1: Das schöne 2. Trimester – Vergleiche – Vorwürfe – Frühgeburt?

Hey ihr Lieben! Wenn ihr diesen Post liest, möchte ich euch vorerst etwas vorwarnen. Denn dieser Post kann für viele sehr negativ wirken. Um nicht zu viel vorweg zu nehmen, aber das 2.Trimester war ab einen gewissen Zeitpunkt alles andere als positiv für mich. In diesem Post steckt viel Ehrlichkeit, meine ehrlichen Gedanken und Ereignisse, die sich rund um das Trimester ereignet haben. Nicht alles zu dieser Zeit war nur schlecht und negativ, ich hatte auch unglaublich tolle Momente und Momente, die mich zum Nachdenken bzw. Überdenken gebracht haben, was das Ganze für mich auch wieder positiv macht – denn nur so lerne ich im Leben dazu 😉 …..

Das 2.Trimester: Ein neues Körpergefühl

2.Trimester – der Bauch fängt endlich zu wachsen an, die “1.Trimester-Leiden” sind endlich verschwunden. Endlich kann ich die Schwangerschaft auch genießen. Mit dem Beginn des 2.Trimester merkte ich nicht nur eine körperliche Veränderung; meine Gedanken änderten sich, meine Sichtweise. Ich wurde plötzlich viel ruhiger, nahm gleichzeitig so Vieles viel bewusster wahr. Ich merkte verstärkt wenn etwas zu viel wahr, ich machte einfach eine Pause und versuchte wieder Ruhe einkehren zu lassen. Ich wusste plötzlich was es bedeutet einmal richtig durchzuatmen. Mein Körper gab mir Zeichen, die ich immer Ernst nahm. Sei es mal sich einfach hinzusetzen oder gar hinzulegen oder auch einmal richtig abzutanzen, mich richtig “auszupowern”. Noch nie merkte ich so stark, wenn ich hungrig war und noch nie hatte mir mein Körper so genau zu erkennen gegeben, wann ich satt war. Ich war einfach fasziniert über mein neues und starkes Wahrnehmungs- bzw. Körpergefühl. Und dann kam die 21. Ssw – ich spürte dich das erste Mal in meinen Bauch blubbern. Dieses blubbern verwandelte sich zu kräftigen Tritten und Bewegungen – ein Gefühl, so unvergleichbar und wundervoll. Es ist einfach wundervoll dich in meinen Bauch zu spüren, mit dir zu reden, zu singen und zu atmen!

Ich freute mich jeden Tag mehr, wenn mein Bauch wieder etwas gewachsen war und genoss jeden Tag von Mal zu Mal mehr. Ich bekam viele Komplimente, weil ich so strahlte und diese Zufriedenheit ausstrahlte – das tat meiner kleinen “Mamaseele” richtig gut. Denn ich fühlte mich zum ersten Mal richtig wohl in meinen Körper und dieses Wohlfühlen zu verstecken war kaum möglich für mich ..warum auch 🙂

Mein Mann und ich haben nun auch endlich eine Hebamme gefunden, die sich wirklich Zeit für uns nahm. War ich das schließlich nicht von meiner Frauenärztin gewohnt. Sie beriet uns wirklich toll, sprach mit mir über Dinge, die ich sonst nur mit mir selbst ausmachte. Durch das Gespräch mit der Hebamme, wurden viele Unsicherheiten meiner Seite beseitigt, viele Fragen geklärt und ich fühlte mich ein Stück mehr vorbereitet. Ein tolles Gefühl!

Ich wünschte mir einfach, das all das nie mehr vorbeigeht; ich genoss es so sehr und plötzlich änderte sich alles.

Beruflicher “Shut down” – Verurteilen – Vergleichen

Es war eine Frage der Zeit bis das Thema: “Wann gehst du in den Mutterschutz?” auftauchen würde. Denn als Tanz- und FitnesstrainerIn ist man einfach einer gewissen Gefahr in der Schwangerschaft ausgesetzt. Ich habe mich lange gewährt, den Mutterschutz in nächster Zeit überhaupt in Erwägung zu ziehen, doch Corona machte mir das Ganze nicht einfacher. Die vielen Online-Klassen haben mir (körperlich) etwas zugesetzt. Es fiel der Entschluss – ich gehe in Mutterschutz um kein Risiko einzugehen und mich und mein Baby zu schützen.

Nach der letzten Klasse und auch Tage danach flossen die Tränen. Was jetzt? Was mache ich denn jetzt ohne meinen Unterricht, ohne meine super lieben, motivierten und unendlich dankbaren Schüler – die mir täglich ein Strahlen ins Gesicht zauberten und mich immer wissen ließen, dass ich meine Arbeit über alles Liebe…Plötzlich war ich an dem ersten leeren ( so würde ich es beschreiben) Punkt angekommen. Mir war klar, dass für mich mein Kind und die Gesundheit meines Kindes immer an erster Stelle stehen würde, mir war zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, wie sehr ich meinen Job vermissen würde.

Zu dieser Zeit sprach ich sehr viel mit Familie und Freunde über meine Arbeit – wie sehr sie mir abgeht, was meine Pläne sind, wann ich wieder zurück möchte und wie ich später Kind und Arbeit vereinbaren möchte. Im Nachhinein wünschte ich mir, ich hätte bloß meine Klappe gehalten und meine Pläne und Wünsche für mich behalten.

“Du redest zu viel über deine Arbeit. Konzentrier dich auf deine Mutterrolle. Du musst endlich damit abschließen. Schau‘ mal dass dein Kind was wird – dein Bauch ist viel zu klein. Du zeigst deinem Kind keine Liebe. Du wirst schon sehen, dass das nicht funktionieren wird. Du stellst dir das so leicht vor. Deine neue Arbeit wird das Kind sein, du wirst jetzt Mama, stell dich endlich drauf ein!” …

Alles Sätze, Wörter die heute noch in meinen Kopf herumschwirren, mich heute noch schuldig fühlen lassen und mir das Gefühl geben ich sei jetzt schon eine Rabenmutter, bevor das Kind überhaupt auf der Welt ist. Mir ist klar, dass ältere Generationen, andere Sichtweisen, Vorstellungen haben, aber niemand gibt ihnen das Recht so über einen zu urteilen. Ich habe Wochen damit gekämpft diese Wörter wieder aus meinen Kopf zu verdrängen, aber es war nicht einfach, ich traute mich nicht mehr über meine Arbeit zu reden geschweige dem über sie nach zu denken. Ich kämpfte mit schweren Schuldgefühlen – zeige ich meinen Baby im Bauch zu wenig Liebe? Bin ich eine Rabenmutter wenn ich ein halbes Jahr nach der Geburt wieder mit dem Unterrichten ( 2 Stunden der Woche) anfangen möchte? Tränen über Tränen, schon lange fühlte ich mich nicht mehr so zerbrechlich und angreifbar wie in der Schwangerschaft.

“Du musst. Du sollst. Das ist das Beste für dich. Nimm das, kauf das, das ist das Beste für dein Kind. So geht das, so nicht. Du hast ja keine Ahnung….”

Es hörte einfach nicht auf. Wenn du schwanger bist, wissen es einfach alle besser. Sie geben dir das Gefühl, dass du absoluter Anfänger bist und ja noch keine Ahnung haben kannst. “Du hast ja noch keine Kinder!” Du bekommst andauernd Ratschläge, ohne dass du nach ihnen fragst. Dir wird andauernd gesagt was das Beste für dein Kind sein wird und wenn du andere Pläne/ Ideen hast fühlst du dich einfach nur noch unsicher. Plötzlich wusste ich nicht mehr, was ICH will, was ich für MEIN Kind will, was meine Vorstellungen sind. So sehr habe ich mich von den Worten anderer auffressen lassen.

Das Ganze endete in einem Streit mit meinen Mann, als er plötzlich auch damit anfing den Leuten zuzustimmen. “Die werden schon wissen was gut ist” STOP! Jetzt reicht es mir. Mein (eigener) Kopf fing wieder zu denken an. Ich hatte immer meine eigenen Vorstellungen, was ich für mein Kind möchte, ich habe schließlich lange Zeit im Kindergarten, und der Krippe gearbeitet und mir mein eigenes Bild gemacht. Ich habe mich damals schon viel mit Müttern ausgetauscht und mitbekommen was klappt, was gut ist und was eher nicht…und was habe ich damals den Müttern mitgegeben? Ich habe ihnen geraten, es einfach auszuprobieren, zu schauen ob es passt. Und wenn nicht? Dann eben nicht, dann lernt man aus den “Fehlern”, aus seinen eigenen “Fehlern”. Ich habe ihnen nie dazu geraten dies oder jenes zu machen, da jede Mutter, jedes Kind, jede Familie anders ist. Ein anderes Leben lebt. Wo habe ich das Recht (auch damals als Pädagogin) ihnen zu sagen, dass das das Beste sei? Wenn Mütter Hilfe oder Rat brauchten, dann sind sie ohnehin zu mir gekommen, dann fragten sie ohnehin danach und dann ist es auch völlig okay, ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Und das will ich damit sagen. Ich weiß wie viele Mütter es auf diesen Planeten gibt, die die richtige Ausrüstung für ihr Kind gefunden haben. Ich weiß wie viele Mütter es gibt, für die dies oder jenes am Besten funktioniert hat. Ich weiß wie viele Mütter es gibt, die lange bei ihrem Kind zu Hause sind und es dem Kind an Nichts fehlt, ich weiß aber auch wie viele Mütter schnell wieder arbeiten gehen möchten und auch das super funktioniert. Jeder hat seine Dinge, Vorstellungen und Ideen von Kindern, Erziehung, Berufsvereinbarung oder sonstigem und jede werdende Mutter soll auch Ihre eigenen Vorstellungen haben dürfen, ohne dafür verurteilt zu werden oder mit Ratschlägen bombardiert zu werden. Es macht diese Frauen einfach nur unsicher, vergesst das nicht!

Als ich endlich wieder damit anfing, meine innere Stärke zurück zu holen, mich auf mich und meine Schwangerschaft zu konzentrieren, sollte es nicht lange dauern, bis der nächste Schock in meiner Schwangerschaft auf mich zukam. Und diesmal ging es wirklich um das Leben meines Kindes…

Frühgeburt?

Von: ” Sie werden Ihr Kind verlieren zu – Sie müssen kämpfen, abwarten zu – Sie können Ihr Leben weiter Leben wie bisher…”

Was passiert ist, wie es ausging, erfährt ihr nächste Woche in Part II

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