Schon langsam bekommst du deine Ängste im Griff und auch dein äußeres sowie inneres Chaos scheint immer weniger zu werden. Doch was, wenn du gerade an einem Punkt in deinem Leben bist, wo du nicht weißt was es ist, dass du tun, sein oder vom Leben haben möchtest?
Dann kann es sein, dass du dich gerade etwas verloren fühlst. Und weißt du was? Das ist auch vollkommen ok so und ja, auch völlig normal, dass wir Menschen oft an einem Punkt angelangt sind, wo wir irgendwie nicht mehr weiter wissen.
WO WIR UNS VERLOREN FÜHLEN
Das erste richtige Stadium, wo wir (möglicherweise das erste Mal) mit dem Gefühl des “verloren seins” konfrontiert werden, ist die Zeit nach unserem Schulabschluss. Wir sind nicht mehr der behütete junge Schüler, wir werden oder sollen jetzt erwachsen werden. Es beginnt sozusagen unsere Selbstfindungsphase. Und diese Selbstfindungsphase kann bei dem ein oder anderen länger als beim anderen dauern oder womöglich auch nie ganz abgeschlossen werden. Wir sind immer auf der Suche nach unserem Selbst und was dieses Selbst braucht um z.B. glücklich oder zufrieden zu sein. Und dieser Phase kommt es immer wieder mal vor, dass wir uns richtig verloren fühlen.
Auch wichtige Entscheidungsfragen können uns das Gefühl des verloren seins vermitteln. Soll ich in dieser Ehe bleiben, wo Liebe kaum noch zu finden ist. Soll ich diesen sicheren Job mit gutem Einkommen behalten, der mir Sicherheit gibt, aber irgendwie nicht richtig glücklich macht? Soll ich einem wichtigen Menschen sagen, was ich für ihn oder sie empfinde, auch wenn die Angst des zurückgewiesen Werdens so groß ist. Entscheidungsfragen geben nicht selten das Gefühl des verloren seins, solange wir nicht endlich eine Entscheidung in unserem Leben treffen. Manchen Menschen treffen sie schneller als andere und manche schaffen es sogar nie eine wichtige Entscheidung für sich zu treffen. Letzteres ist immer mit Ängsten verbunden, die im Weg stehen könnten und bereits so überhand genommen haben, dass es kaum noch möglich ist Entscheidungen zu treffen. (siehe meinen “Anxiety-Blogpost” https://healthphilosophie.blog/2021/05/01/anxieties-angste-uberwinden/
Traumatische Ereignisse werden so gut wie immer mit dem Gefühl des Verloren sein begleitet. Hier ist es auch am schwierigsten wieder raus zu kommen. Wenn du in so einer Situation bist, dann zögere nicht und hole dir Hilfe z.B. in Form einer Therapie!
5 FRAGEN AN DICH, WENN DU DICH VERLOREN FÜHLST
Noch einmal möchte ich erwähnen, dass es völlig normal ist, wenn du dich ab und an verloren fühlst. Viel wichtiger ist, dieses “verloren sein” für Dich zu nutzen und dich vielleicht neu kennenzulernen, neue Wege für dich zu finden.
Jetzt bekommst du die Möglichkeit 6 Frage an dich zu stellen, die dir helfen, aus diesem Gefühl oder diesem Zustand wieder raus zu kommen. Diese Fragen kannst du dir immer wieder stellen, wenn du das Gefühl hast, nicht mehr ganz weiter zu wissen….
1 Was wollte ich als Kind werden und was genau hat es für mich damals so aufregend gemacht?
Als Kind konntest du unendlich viel träumen und niemand hat dich für deine Träume verurteilt oder gesagt, dass es Unsinn ist. Niemand hat dich damals versucht zu beeinflussen. Denke noch einmal genau nach…was war es, dass du immer als Kind werden oder tun wolltest? Das bedeutet nicht, dass du genau das auch sein musst oder tun sollst, aber denke darüber nach welchen Teil deines damaligen Traumes dich so gereizt hat. Wolltest du immer Feuerwehrmann/-frau werden? Du denkst dir jetzt aber:” Hm, jetzt möchte ich das eigentlich nicht mehr!” Es soll auch nicht bedeuten, dass du diesen Weg einschlagen musst, sondern es geht darum, darüber nachzudenken, warum du das werden wolltest. Vielleicht, wolltest du eigentlich schon immer einen Beruf, wo du Menschen aus schwierigen Situationen helfen kannst. Vielleicht möchtest du aber auch diesen Nervenkitzel haben. Wolltest du immer SängerIn werden? Möglicherweise möchtest du auf einer Bühne stehen oder möchtest, dass dich Menschen in deinem Beruf hören, zu dir aufsehen, du möchtest etwas zu sagen haben?
Was es auch immer ist, denke einmal darüber nach was du als Kind immer werden wolltest, bevor deine Träume von außen beeinflusst wurden!
2 Was weckt meine Neugierde und wie kann ich einen kleinen Schritt in diese Richtung machen?
Anstelle von “folge deiner Leidenschaft”, folge doch deiner “Neugierde”! Viele von uns wissen doch gar nicht was ihre Leidenschaft ist und diese Leidenschaft entwickelt sich manchmal auch erst über lange Zeit , wenn du merkst, dass du etwas wirklich gerne machst. Also was tust du um deine Leidenschaft zu finden? Folge doch einmal dem Gefühl von “Hm, das ist aber interessant.” So sieht Neugierde aus. Suche nicht zuerst nach dem großen Feuer in dir, sondern beginne mit dem was deine Neugierde weckt, du gerne ausprobieren oder einfach mal machen möchtest. Leidenschaft ist unsere große Flamme, Neugierde ist dieser kleine Funke, das kleine Feuer, das womöglich irgendwann zu einem großem Feuer wird, das in dir brennt.
Mache eine Liste von den Dingen , die dich neugierig machen – von ALLEN Dingen! Sei nicht schüchtern.
3 Wer ist dein Vorbild und warum?
Auch hier kannst du alle Personen aufschreiben, die dich inspirieren, die du magst und wie welche du gerne wärst. Diese Personen können Stars sein, Autoren, bekannte Menschen aus der Vergangenheit oder Leute aus deinem Umfeld die dich inspirieren. Und hier geht es um die Verhaltensweisen oder die Art dieser Menschen, die du bewunderst und um das was diese Person tut. Auch Du hast diese Fähigkeiten in dir! Personen die dich inspirieren oder dir gefallen sind große Hinweise darauf, was du gerne in deinem Leben machen möchtest oder wie Du sein möchtest. Dann schreib mal auf wer diese Personen sind und was sie tun!
4 Welche Fähigkeiten hätte ich gerne?
…oder beende den Satz: “Ich wünschte ich wüsste wie …..?” Wenn du dich verloren fühlst, fühlst du dich womöglich auch so, wie als würdest du feststecken. Versuche doch die Zeit des “verloren seins” und “nicht wissen was du weiter tun sollst” dafür zu nutzen, Neues zu lernen oder dich mit Dingen auseinanderzusetzen , die du gerne “können” würdest. Ich bin mir sicher es gibt ganz viele Dinge, die du gerne lernen oder wissen möchtest. Vielleicht willst du lernen ein “Budget” anzulegen, dich besser mit Finanzen auskennen. Vielleicht willst du aber auch endlich richtig kochen lernen. Was auch immer. Versuche dich nicht mit dem aufzuhalten, was du gerade nicht weißt sondern mit dem was du gerade einfach lernen oder wissen möchtest, auch wenn es im Moment nicht danach aussieht als würde dir das weiterhelfen…du wirst schon sehen 😉
5 Brauche ich einfach eine Pause?
Manchmal wenn du dich verloren fühlst kann es sein, dass du einfach zu viel tust oder überfordert bist. Die Frage ist: Was bringt dich in diesen Strom, warum bist du so überfordert? Eine Pause hilft um einfach mal einen Halt zu machen und deinen Gedanken die Möglichkeit zu geben überhaupt einmal gehört zu werden. Vielleicht sagen sie dir, dass es dir keine Freude mehr macht, vielleicht sagen sie dir aber auch, dass du vor irgendetwas wegläufst und du einfach mal stehen bleiben solltest!
In der heutigen Zeit kommt es einfach öfters vor, dass viele von uns sich verloren fühlen, weil wir überfordert sind und unter Strom stehen. Die heutige Welt verlangt von uns so Vieles und Vieles auf einmal. Auch die Dosis Social Media, die wir jeden Tag einnehmen, kann uns überfordern und das Gefühl des “verloren sein” vermitteln. Du tauchst immer wieder in eine Welt, die anderen Menschen gehört aber nicht dein Leben ist. Doch was ist dein Leben? Anstatt immer wieder zu träumen, wie es wäre wenn Du dieses Leben hättest, versuche doch mal social Media für ein paar Tage aus deinem Leben zu entfernen und konzentriere dich auf dich selbst und deine Lebensziele und Träume.
Du wirst sehen, wie Deine Gedanken immer mehr Kraft bekommen und wieder gehört werden. Vielleicht findest du auch endlich wieder deine innere Ruhe und fühlst dich womöglich weniger verloren!
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Ich hoffe diese Tipps können dir helfen wieder deinen Weg, deine Träume und Ziele zu finden. Wen. du dir noch schwer tust deine innere Ruhe “Stillness” zu finden und wahrzunehmen, könnte dir der nächste Post im “Mindful May” super behilflich sein!
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