Mit dem Wissen, dass ich schwanger bin, ging es auch schon los: Übelkeit, Atemlosigkeit und totale Müdigkeit! Mit jedem Tag merkte ich immer mehr, dass ich schwanger bin.
Es war offiziell – ich gehörte zu denjenigen, die mit täglicher Übelkeit gesegnet waren. Für all diejenige, die sich bisher mit Schwangerschaft noch nicht so auseinandergesetzt haben, hier eine kleine Info: Die Schwangerschaft besteht aus 3 Trimestern und das 1. Trimester ist ein, wie nenne ich es, sehr spannendes Trimester. Noch kann ich nicht genau sagen, wie die anderen beiden werden, aber das erste Drittel hatte es in sich. Ich erzähle euch einmal, wie es bei mir so war…..
Meine Ernährung
In allen Ratgebern und Büchern die es so zum Thema Schwangerschaft gibt, steht jedes Mal eines ganz groß geschrieben: “DIE GESUNDE ERNÄHRUNG”. Tja, wie witzig! Ich frage mich zum Teil wirklich ob all die AutorInnen auch schon einmal selbst eine Schwangerschaft erlebt hatten oder ob sie einfach auf die Probleme, die es möglicherweise im 1. Trimester so geben könnte, vergessen haben??? Denn ca. 2/3 der Schwangeren leiden an Übelkeit und können nicht einmal den Anblick von Obst und Gemüse ertragen. Ich war teilweise richtig verzweifelt, wenn ich in Büchern Sätze las wie: ” Sie werden merken, dass Sie ganz von alleine keine Lust mehr auf Alkohol und Koffein verspüren, dass Sie plötzlich Appetit auf frisches Obst & Gemüse haben und dass Sie viel mehr trinken wollen als gewohnt.” Schon dieser eine Satz bestätigt mir wieder, dass alle wie immer nur von guten und perfekten Situationen ausgehen. Für ein Drittel der Schwangeren , die evtl. keine 1. Trimester “Leiden” haben.
Hätte ich diesen Satz formuliert, dann würde in diesem Buch (ohne Witz) stehen: ” Sie werden merken, dass sie vor allem im 1. Trimester keinen Appetit auf irgendetwas haben. Sie werden froh sein, wenn es eine Scheibe Toast in ihrem Magen schafft und dann auch dort bleibt. Und am liebsten würden sie ihre Verzweiflung nur noch in Alkohol tränken!” – gut, der letzte Satz ist viellicht ein wenig übertrieben, aber die wichtigen Nährstoffe, mit gesunder Ernährung zu sich zu bekommen, hat sich für mich anfangs wirklich schwierig gestaltet. Und ja, teilweise hätte ich deswegen einfach nur heulen können, wenn das Gesündeste am Tag, für mich die Marmelade am Brot war. Doch ich blieb stark und versuchte mir die Nährstoffe irgendwie in mein Essen zu schummeln. Wie bei einem Kind, dem man vergeblich versucht Medizin zu verabreichen. Ich gab Chia-Samen in meine Schokopops für das notwendige Eiweiß und Omega-3-Fettsäuren. Unter meinem Käsebrot schmierte ich ganz dünn eine halbe Avocado und zu meinen leeren Nudeln versuchte ich etwas Gemüse dazuzugeben. So hielt ich für einige Wochen durch, bis es zum Glück von Mal zu Mal leichter wurde…
Meine Fitness
Oh weija! Ich wünschte ich könnte mir das 1. Trimester schön reden, doch ich bin hier super ehrlich, denn auch meine Kraft und Energie für Sport fiel zu dieser Zeit so was von aus. Ich schaffte es morgens kaum aus meinem Bett und versuchte ich mich erstmal auf meinen Hometrainer zu setzen, fiel ich vor lauter Müdigkeit und Kraftlosigkeit im selben Moment auch wieder runter. Das Einzige wofür ich einfach Kraft haben musste, waren meine Fitness- und Tanzkurse, die ich mehrmals die Woche gab. Das war einfach nur hart! Ich schaffte es zwar jedesmal mich dafür aufzuraffen, aber danach musste mich ein Kran nach Hause ziehen. Ich musste auch daraus wieder lernen und gönnte mir selbst halt eben einmal mehr Ruhepausen. Dass ich nicht mehr wie davor 1 1/2 Stunden am Crosstrainer verbringen konnte und anschließend noch 3 Stunden unterrichte, war einfach klar. Also für mich anfangs nicht so wirklich, doch vieler meine Freunde und KollegInnen haben mir mehr als klar und deutlich verklickert, dass mein Körper gerade ein kleines Lebewesen produziert und, dass das einfach viel Kraft und Energie kostet! Zum Glück; auch ich habe es kapiert!
Arztbesuche
Das war eine Sache, vor der ich wirklich jedes Mal einen riesengroßen Respekt bzw. Angst hatte. Du weißt ja schließlich nie, ob es dem kleinen Wurm in deinem Bauch, auch wirklich gut geht, ob es sich “normal” entwickelt und keine Risiken entstehen. Vor meinen Frauenarztterminen kam ich wirklich jedes Mal ins Zittern. Ich hoffte nur, das mit meinem kleinen “Baby” alles in Ordnung war. In meinem (eher ängstlichen) Zustand war es daher nicht so sinnvoll, im Internet zu recherchieren, wenn ich das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmte. EIN FEHLER! Doch ich tat es. Ich fühlte mich ganz einfach zu wenig von meiner Frauenärztin informiert und aufgeklärt und hatte daher bei jedem “Wehwehchen” das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Als es mir einen Tag mal wirklich nicht so gut ging, entschied ich mich dafür, in das Krankenhaus zu fahren. Ich konnte einfach nicht noch 2 Wochen auf meine nächsten Frauenarzt-Termin warten. Zum Glück war alles in bester Ordnung. Doch fühlte ich mich anfangs schlecht, einfach ins Krankenhaus zu fahren – wurde mir dort bestätigt, dass es immer besser ist auf Nummer sicher zu gehen und ins Krankenhaus zu fahren….vor allem im 1. Trimester!
Hier möchte ich gerne überleiten, zu den Do’s & Dont’s in einer Schwangerschaft. Denn viellicht kann ich allen werdenden Mamis da draußen, etwas weiterhelfen….
DO’S & DONT’S IM 1. TRIMESTER
DO’S
fahre mit deinem gewohnten Tempo etwas runter
mach dir gleich einen Termin beim Frauenarzt aus
informiere deinen Arbeitgeber (somit hast du das Recht mehr Pausen einzulegen!)
gönn dir Pausen
akzeptiere, dass es gerade nicht so funktionieren kann wie bisher
versuche kleine Mahlzeiten zu dir zu nehmen
trinken ist wichtig
höre auf deinen Körper
vertraue deinem Körper!
wenn du schlafen musst, dann schlafe!
wenn du unsicher bist, frage bei deiner Ärztin lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig nach
DONT’S
lies nicht zu viel im Internet nach!!!
setzt dich nicht unter Druck (z.B. wenn andere sich zu dieser Zeit so super ernähren und du das nicht kannst..)
lass dich nirgends abwimmeln – du bist schwanger und du hast jedes Recht gut versorgt und behandelt zu werden!
vergleich dich bloß nicht mit anderen Schwangeren
jetzt bloß kein Stress!
schwere Taschen, darf von nun an dein Mann tragen
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