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New Mum – New Life: die ersten 3 Monate mit Baby!

Beginnen wollte ich diesen Post hier eigentlich mit einem Geburtsbericht. Ich hatte auch schon die Hälfte dieses Berichtes geschrieben; doch habe mich dann entschieden es ganz sein zu lassen.

Warum? Erstens, weil es viel zu viel zu schreiben gewesen wäre. Zweitens, weil ich keine werdenden Mütter in irgendeiner Form beunruhigen möchte oder es überaus schlimm reden möchte. Denn wenn ich ehrlich bin hat die Geburt selber nicht so viel Spaß gemacht und war in “Corona Zeiten” wirklich mühsam.

Um es kurz zu fassen, die Geburt wurde eingeleitet, sie dauerte 10 Stunden und die verabreichte PDA hat bei mir bloß eine halbe Stunde gewirkt. Bei dem Wort “Pressen”, fand ich endlich meinen Ehrgeiz wieder; presste 4x und “schwups” da war sie – meine Lilly. Sie war perfekt!!!

Die ersten Tage im Krankenhaus

Auch hier möchte ich mich wirklich kurz halten und wieder keine werdende Mama beunruhigen. Aber für mich waren die 4 Tage im Krankenhaus, ein wahrer Alptraum. Ich hatte bereits 2 Nächte nicht geschlafen, von dem ganz zu schweigen, dass ich in einer Nacht, auch eine Geburt hinter mich brachte. Ich kam in ein Zimmer, wo bereits eine zweite Mutter mit ihrem Neugeborenen die Tage verbrachte und ich sollte noch zwei weitere Nächte kein Auge zu bekommen. Mein Mann durfte mir jeden Tag bloß 3 Stunden zur Seite stehen und “helfen”. Wenn er da war, konnte ich auf die Toilette und mein Gesicht waschen. Sonst hat sich kaum jemand um uns gekümmert. Das Stillen in den ersten paar Tagen, wo der Milcheinschuss noch nicht eingetroffen war, war ein absoluter Kampf und ich wollte am liebsten aufgeben, bevor ich überhaupt richtig begonnen hatte.




Für mich begann die Reise mit Baby erst, als ich endlich zu meinen Mann nach Hause durfte und beginnen konnte, unsere kleine, neue Familie zu genießen. Es war nun Ruhe eingekehrt. Ich konnte in mein Bett und mein Mann kochte mir Essen, für welches ich so viel Zeit zu essen hatte, wie ich wollte und wie ich eben konnte. Nach vier Tagen endlich in die Dusche zu springen – war wie im Lotto gewinnen (obwohl ich keine Ahnung habe, wie sich das anfühlen würde) :-D.



Jetzt waren wir da; plötzlich nicht mehr nur zu zweit, nein, neben uns lag da ein kleines süßes Wesen, welches vor allem eines von uns brauchte: Liebe & Zuwendung, Nahrung, Ruhe & Schlaf. Und genau das versuchten wir unserer Kleinen von nun an jeden Tag zu geben….


1. Monat: Ich habe keine Ahnung was ich tue!

2. Monat: Ein Up&Down der Gefühle – es wird besser…

3. Monat: Ich bin so glücklich!

So würde ich die ersten drei Monate mit Baby bei uns beschreiben. Ein Auf- und Ab der der Gefühle! Ich erzähle Euch, wie es bei uns so lief und gliedere das Ganze in bestimmte Bereiche/Themen:


DER SCHLAF

DAS STILLEN

LILLY‘S ENTWICKLUNG

UNSERE BEZIEHUNG

MEIN MINDSET

Fangen wir doch gleich mit dem spaßigsten Thema an, nämlich…

Der Schlaf

1.Monat

Im ersten Monat konnte ich das Wort “Schlaf” nicht einmal buchstabieren. Lilly hat den Tag mit Nacht verwechselt, was dazu führte, dass mein Mann und ich mehrere Stunden am Stück Lilly versuchten zum Schlafen zu bringen. Teilweise richtig erfolglos. Die Nächte im ersten Monat verbrachte ich fast jeden Tag mit weinen und den Worten “Ich kann nicht mehr, das ist Folter!” – kein Witz.

Ich schaffte es nicht Lilly in ihr Bettchen zu legen, somit musste unser Bett “babysicher” gemacht werden, denn Lilly verbrachte die ersten Wochen ganz nah bei meinem Körper.

2.Monat

Ich hatte das große Ziel, Lilly an ihr Bett zu gewöhnen. Ein anderes Beistellbett musste dafür her und siehe da, es war erfolgreich.

3.Monat

Lilly schlief endlich in ihrem Bettchen. Sie wollte bloß zweimal in der Nacht gestillt werden und schlief anschließend friedlich weiter. – für mich ein wahrer Erfolg. Doch der “Schlafrückgang” im 4. Monat sollte nicht lange auf sich warte lassen.


Dinge die uns helfen Lilly zum Schlafen zu bringen:

Ein gutes kompaktes Pucktuch ( Lilly musste gepuckt werden, anders wäre es nie möglich gewesen sie zum Schlafen zu bringen)

Ein Schnuller ( diente zur Beruhigung im Schlaf, anstatt meiner Brust – eine richtige Erleichterung für mich!)

Ein wippendes Beistellbett ( für Lilly genau das Richtige!)

Soundmaschine mit Meeresrauschen (Lilly weiß dann jedes Mal, es ist Zeit zu schlafen)

Stillen – eine pure Herausforderung

Auch das Stillen war kein Zuckerschlecken für uns. Ich gebe zu, ich dachte immer “Stillen” sei das Natürlichste auf Erden, doch es war für mich genau das Gegenteil. Von Tag eins, war es für mich die größte Herausforderung. Auch hier flossen unendlich viele Tränen. Es brachte mich sehr oft zur Verzweiflung. Ich musste auch hier lernen zu akzeptieren, dass jedes Baby anders ist. Lilly trank immer nur 5 Minuten und ich wusste ein jedes Mal nie, ob sie dadurch satt war.

Die Ärzte beruhigten mich, denn Lilly nahm brav zu und war ganz einfach eine schnelle TrinkerIn. Eigentlich gut für mich, denn ich musste mich so nicht stundenlang mit dem Stillen aufhalten.

Im 2. Monat kam es zu einer Art Stillverweigerung. Ich wollte beinahe aufgeben und abstillen, weil meine Milchbildung nicht mehr all zu groß war und Lilly meine Brust nur noch anschrie. Doch ich war einfach nicht bereit zum Abstillen und recherchierte so viel es geht, um Möglichkeiten zu finden, meine Milchbildung wieder auf Vordermann zu bringen und unsere Stillbeziehung zu verbessern.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Durch die richtige Ernährung, enorm viel Wasser und regelmäßiges Abpumpen nach jedem Mal stillen, habe ich endlich wieder genügend Milch produziert und auch Lilly war endlich zufrieden.

Nur noch Abends haben wir bis jetzt noch “Probleme”. Denn Lilly reicht die Milch abends einfach nicht aus und schreit, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich habe mich dafür entschieden, Lilly jeden Abend vor dem Schlafen gehen, eine Flasche mit Pre-Nahrung zu geben. Und wieder: Ein Erfolg! Seit diesem Tag, schlief Lilly jeden Abend so schnell wie nie ein. Die Angst, dass Lilly meine Brust dann verweigern würde, hat sich wieder als falsch erwiesen. Denn sie trinkt genauso von meiner Brust, wie von der Flasche, sie ist endlich zufrieden und auch ich kann endlich was das stillen betrifft entspannter sein.


Meine “Still-Helfer”:

Lilly’s Entwicklung

Ich bin noch immer sprachlos, wie viel diese kleinen Wesen in ihrem ersten Lebensjahr lernen. Kein Wunder, dass sie einen Wachstumsschub nach dem anderen durchstehen müssen.

Im ersten Monat, war das allerwichtigste, Lilly erstmal an die Welt da draußen zu gewöhnen. Der ganze Tag bestand einfach nur aus Kuscheln, Stillen und Schlafen. Ganz oft schlief Lilly auf meiner Brust, was eines der schönsten Momente für mich überhaupt war. Ich wollte Lilly mit meiner ganzen Liebe überschütten und ihr jede Sekunde zeigen wie sehr ich sie liebe.

Im 2. Monat wurde unser quietschbunter Spielebogen schon interessant und die “Bauchzeit” wurde auch schon fleißig geübt. Schon jetzt war mir klar, Lilly wird ein Kind sein, dass immer ganz viel Bewegung braucht – und ja, das hat sie von Mama!

Lilly’s Wachphasen waren im 1.-2. Monat noch nicht all zu lange, 60 Minuten wenn überhaupt. Doch diese 60 Minuten waren überaus herausfordernd für mich, da ich einerseits versuchte sie wach zu halten und zu beschäftigen, doch andererseits, wie beschäftigt man denn so ein kleines Baby die ganze Zeit? Ich gab mir wirklich viel Mühe. Von die verrücktesten Geschichten erzählen mit ihren Stoffrasseln und Puppen, bis hin zum gemeinsamen hin und her tanzen, war alles dabei. Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass das immer Riesen Spaß gemacht hat. Es war einfach anstrengend, weil du ein 2 Monate altes Baby so gut wie nie ablegen kannst.

Etwas einfacher wurde es im 3. Monat. Lilly nahm unsere Gesichter deutlich wahr. Lachte uns an und war überaus neugierig. Ich konnte sie auch für eine Zeit alleine unter dem Spielebogen legen und sie war glücklich. Endlich war es mir möglich, mir auch mal etwas zu essen zu machen. Auch unser Hochstuhl für Neugeborene von “Stokke” war endlich interessant für sie geworden. Was für eine Erleichterung.

Ich könnte euch jetzt hunderte von Seiten über Lilly’s Entwicklungsschritte schreiben. Doch besonders spannend ist dies nur für Mütter, die gerade selbst in dieser Phase sind, das weiß ich noch von mir. Fakt ist, erst wenn man selbst ein Kind hat, versteht man diese Begeisterung, wenn das Kind dich das erste Mal anlächelt oder das erste Mal auf den Bauch rollt usw. Und ja es ist spannend und aufregend, das gebe ich wirklich zu. Für mich jedoch viel schöner ist zu sehen wie sie immer mehr Bindung zu uns aufbaut, wie sich ihre Persönlichkeit entwickelt und wann sie endlich “gscheit” schläft :-D.




Unsere Beziehung

Ich wurde erst neulich gefragt, wie es uns, also uns (meinen Mann und mir) geht. Ob es ein Uns überhaupt noch gibt. Und ich hab diese Frage als sehr wichtig empfunden, denn ja, das ist neben Mama sein und sich in der neuen Rolle als Elternteil finden, genauso wichtig.

Ich kann euch nur sagen: Es ist verdammt harte Arbeit!!! Und wenn man nicht aufpasst, wacht man irgendwann vielleicht ohne Partner auf. Das meine ich bitter ernst! Im ersten Monat ist vieles noch spannend und man ist in dieser Elternwolke. Mein Mann und ich waren ein mega Team, haben uns gegenseitig unterstützt so gut es geht und vor allem mein Mann stand mir tatkräftig zur Seite.

Doch dann kommt das 2. Monat, das 3. Monat und irgendwie vergisst man, dass da ja noch was war. Richtig! Unsere Beziehung, unsere Ehe. Es gibt da ja auch nur uns zwei. Oder?

Eine Zeit lang ist uns gar nicht aufgefallen, wie sehr wir nur an uns vorbei lebten, wir wechselten uns zwar ständig mit Lilly ab, schauten uns dabei aber nicht mal in die Augen. Für eine lange Zeit konnten wir nicht mal mehr zusammen Abend essen. Gemeinsame Fernsehenabende? Fehlanzeige! Es war nicht möglich. Lilly hat uns sehr gefordert. Und auch unser Gemüt war nicht mehr so rosig. Es gab ganz viele Zeiten, da hätten wir uns am liebsten beide gekillt. Bis ich irgendwann einen Nervenzusammenbruch bekam. Das Einzige was ich wollte, war von meinem Mann in den Arm genommen zu werden, zu kuscheln und ihn nur für mich zu haben. Erst nach einigen Diskussionen und Tränen, war uns eigentlich bewusst, was insgesamt schief lief.

Ich war fast jeden Tag mit meinen Nerven am Ende, machte für alles meinen Mann verantwortlich und fand kaum noch liebevolle Wort für ihn. Ich war einfach nur müde und wollte aus allem ausbrechen. Ich wollte raus und nur Sophie sein und das nicht bloß für eine Stunde in der Woche. Und mein Mann? Dem musste klar werden, dass man auch als Papa, die komplette Verantwortung für das Baby tragen kann. Erst als wir nach einem Abend uns wirklich die Seele vom Leib sprachen, sahen wir was wirklich schief lief.

Es sind wie immer die kleinen Dinge im Leben. Das sich beim Essen und Sprechen auch mal in die Augen schauen. Ein Kompliment zu machen, anstatt zu kritisieren und ganz einfach als Team zu funktionieren, nicht als Gegner. Erst als wir das verstanden haben, änderte sich alles. Wir konnten unsere Familienzeit richtig genießen, gaben dem anderen Freiraum und schafften auch kleine Zeiten für uns.

…wenn ihr zu dieser Zeit Eure Beziehung am Leben erhalten wollt, dann schaut auf euch. Hört dem Anderen zu und ich meine wirklich zu! Und allen Vätern gebe ich den Hinweis: Kommt den Frauen (Müttern) nicht mit der Aussage: “Ich kann das nicht, du bist die Mama!” Tut das Nicht! Auch wir Frauen sind nicht mit dem Wissen geboren, wie das “Mama sein” funktioniert. Auch wir müssen lernen und uns damit auseinandersetzen, auch wir machen Fehler und lernen aus ihnen und genau das müsst ihr Väter auch tun. Ihr könnt das genauso gut meistern wie wir Frauen. “Übung macht den Meister!”




Mein Mindset

Hier ist der Part den Viele gar nicht sehen. Die Gedanken, die Sorgen, der Stress und die Verzweiflung die in einer jeden Mutter vorgehen. Es wird wenig darüber gesprochen und wir Frauen versuchen viel zu oft, stark zu wirken und so zu tun als hätte man alles im Griff. Doch sind wir uns hier mal ganz ehrlich: Wir fühlen uns doch andauernd so, als hätten wir gar nichts im Griff.

Bei mir war und ist das zumindest so. Ich bin bekannt dafür, alles immer so leicht aussehen zu lassen, als hätte ich alles im Griff und bin super organisiert. Doch dann wird mir bewusst, wenn ich nicht ehrlich zu den anderen und vor allem zu mir selbst bin, kann ich diese Fassade nicht lange aufrecht erhalten.

Und hier bin ich und sage Euch: Ich habe mich noch nie so überfordert, hilflos, planlos und durcheinander gefühlt, wie in dieser Zeit als “Neu-Mama”. Ich sah immer nur Mütter, bei denen alles so einfach wirkte, die immer nur über die guten Dinge sprachen und von den Schattenseiten als Mama nicht viel erzählten. Ich hatte keine Ahnung was auf mich zu kommen würde und damit meine ich nicht, den wenigen Schlaf oder die wenige Zeit, die man anfangs mit Baby hat. Ich meine, die Sorgen und Gedanken, die man sich andauernd als Mutter macht. Ständig erwische ich mich dabei, zu denken, ich würde alles falsch machen, ich würde meinem Kind nur schaden usw. Viele Mütter schrieben mir auch auf Instagram: “Warum machst du das so? Das darfst du nicht machen! Warum geht ihr jeden Tag baden. Bla, bla, bla!” und verunsicherten mich noch mehr in meiner Mama-Rolle.

Ich konnte einfach nicht verstehen, warum Mütter, auf der Suche nach anderen Müttern waren, um diese zu kritisieren?? Uns allen muss noch einmal ins Bewusstsein gerufen werden, dass alle Kinder, alle Babys und ihre Familien anders sind! Niemand ist gleich und jeder hat andere Vorstellungen vom Leben, von der Erziehung und wie er Dinge gestalten möchte.

Warum ich mein Kind jeden Tag bade? Weil Lilly eine wahnsinnige Wasserratte ist. Sie den ganzen Tag so überaus aktiv ist, dass das Bad sie abends zur Ruhe kommen lässt. Nur ein kleines Beispiel dafür, dass ich ganz einfach darauf achte, was MEINEM Kind gut tut. Welche Eigenschaften MEIN Baby hat und wie ICH darauf reagiere.

Bitte liebe Mamis: Hört auf euch mit anderen zu vergleichen. Akzeptiert, dass jeder anders ist und jeder Dinge anders macht. Und seit froh darüber, denn nur so entstehen ganz unterschiedliche Persönlichkeiten auf unserer Welt, die das Leben nur bunter machen.

Ich hatte erst richtig Freude am Mama sein, als ich mich nach einem Monat entschied, mich nicht mehr zu vergleichen und so viel Sorgen zu machen, warum mein Kind “anders” ist. Ich wusste innerlich, dass ich nichts falsch machen kann, wenn ich Lilly meine ganze Aufmerksamkeit schenke und nicht irgendwelchen anderen Kindern oder Müttern.Klar mache ich jeden Tag irgendwelche Fehler, aber genau die brauche ich auch, um aus ihnen zu lernen und es das nächste mal besser oder anders zu machen.




In diesem Sinne: Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt diesen langen Post hier zu lesen! Ihr seht, ich kämpfe mit vielen Dingen als Mama. Es ist eine komplett neue Reise für mich und meinem Mann. Das wichtigste jedoch ist, dass wir zusammenhalten, als Team fungieren und uns unterstützen. Und siehe da – Lilly ist nun beinahe 5 Monat. Sie ist ein wahrer Sonnenschein, lacht unglaublich viel, immer am erzählen und natürlich immer am bewegen. Und es ist perfekt so! Ich liebe mein neues Leben als Mama und vergesse dabei nicht, dass ich daneben auch noch “Sophie” bin und mein eigenes Leben lebe.

Fühlt euch umarmt!

Eure HealthphiloSophie ❤

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